Torhaus
Schild mit Erbauungsdaten
Gesamteindruck Vorderseite
Torhaus seitlich + angrenzendes Pallasgebäude

Die Burg Loburg liegt in der gleichnamigen Stadt in Sachsen-Anhalt östlich der Stadt Magdeburg. Sie befindet sich an der Strasse der Romanik. Über die A2 und die B246 erreicht man den Ort, allerdings nicht ohne längeres Suchen.

Historisches: Die Burg liegt auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel und diente wahrscheinlich den Wenden als Grenz- und Fliehburg. Sie lag an der Kreuzung zweier alter Heerstraßen, die von Mecklenburg kommend weiter in Richtung Zerbst - Leipzig führten. Die Anlage hatte früher wesentlich größere Ausmaße, als sich heute noch erahnen läßt. Die Grabenumgrenzung ist noch erkennbar.

Erbauung: wahrscheinlich durch König Heinrich I.      919 - 936
               die erste schriftliche Erwähnung                 965
                Wartturm (Berchfrit?)                             1250

Die Geschichte der Besitzwechsel von weltlichen und kirchlichen Herren der Burg ist zu umfangreich, um hier aufgeführt zu werden. In der Burg ist aber eine Tafel angebracht, aus welcher diese "Genealogie" hervorgeht und aus welcher auch die oben aufgeführten historischen Daten stammen.

Private Eindrücke:
1. Bauliches:   Anlage: langgestrecktes Rechteck
    im Abstand von ca. 2m von den Gebäuden am nördlichen "Giebel" Reste einer  Feldsteinmauer
    um die Anlage herum in einer grabenähnlichen Absenkung ein Fußweg
    Eingang ist am südlichen(?) "Giebel" durch das Torhaus (das allerdings nur noch  ein hölzernes Gitter aufweist)
    Links neben dem Torhaus schließt sich an der Langseite ein neueres Wohnhaus   an (Sockel besteht noch aus bearbeiteten Feldsteinen)
    rechts des Torhauses ein authentisch wirkendes Stallgebäude (aber nur innen)
    Berchfrit (Wartturm) schließt sich an neben Stallgebäude liegendem Schuppen an
(und ist der "Lichtblick" der ganzen Burg: runder Grundriss und ca. 30m hoch, innen begehbar - keine Treppe oder Leiter nach oben; Reste von baulichen Maßnahmen (Aussparungen in der Innenmauer, schießschartenähnliche Lufteinlassöffnungen und ein hohes Fenster (vielleicht auch ursprünglicher Eingang von einer Wehrmauer aus?) lassen einen 3-etagigen Aufbau vermuten)
    an der nördlichen Begrenzung des Burghofes sind noch Schuppengebäude erstellt  worden, die den Hof nach dieser Seite bis auf eine kleine Tür abschließen
2. Einschätzung:
Wer für Abenteuerliches zu haben ist, der wird den Ausflug nach Loburg sicher nicht bereuen. Im in der Burg ausliegenden Anzeigeblatt werden Burgführungen nach vorheriger Absprache angeboten - ich habe bei meinem Besuch niemand Kompetenten angetroffen, um eine Absprache zu ermöglichen. Vielleicht ist es ja möglich, zu "Behördensprechzeiten" telefonisch jemanden zu erreichen.
Mir jedenfalls hat es Spaß gemacht, allein die Burg und ihre Umgebung zu erkunden, auch wenn ich zwischendurch mit Brombeergestrüpp und Brennnesseln zu kämpfen hatte.