Burg Storkow
Ebenfalls an der B246 gelegen, findet man die Burg Storkow nur, wenn
man weiß, wo man nach ihr Ausschau halten muss. Durchfährt man
den Ort, gelangt man an eine Kreuzung, an der das Stadtzentrum ausgeschildert
ist (unweit einer Brücke), an dieser Kreuzung muss man genau dem Stadtzentrum
entgegengesetzt die Straße hineinfahren, dort ist gleich ein Parkplatz,
und man entdeckt auch die Burg.
Der erste Eindruck ist sicherlich nicht unbedingt der großartigste,
da die Anlage beherrscht wird von dem im 18. Jh. abgebrannten Haupthaus (früher
Pallas?). Was ich persönlich am meisten bedaure ist, dass bei dieser
Burg kein Torhaus mehr vorhanden ist, Auf dem Schild in der Nähe des
Eingangs ist auch nicht verzeichnet, dass die Burg je eines besessen hätte;
allerdings wäre es unvorstellbar, sollte keins dagewesen sein. Ich nehme
an, dass es ebenfalls bei dem Brand im 18. Jh. zusammen mit dem "Amtsflügel"
zerstört worden ist.
Aber erst mal zur Historie:
Die Burg wurde zum Schutz der Stadt Storkow erbaut, erstmalige Erwähnung
der Stadt 1209.
Sie wurde damals auf Pfahlgründung erbaut und war zeimlich bedeutend
für die Region, verlor ab diese Bedeutung an die Burg Beeskow zu Beginn
des 14. Jh.
In der ersten Hälfte des 16. Jh. wurde ein umfangreicher Ausbau vorgenommen,
das "alte Schloss" (Haupthaus) wurde massiv dreistöckig mit Satteldach
erbaut.
1775 zerstörte der oben erwähnte Brand unter anderem den oberen
Stock des alten Schlosses so massiv, dass es fortan nur noch 2-stöckig
genutzt wurde.
Zur Anlage:
Die Burg umschließt eine rechteckige Grundfläche.
Rechts des Eingangs in das Burggelände erstreckt sich über fast
die gesamte Länge das Haupthaus.
An das Haupthaus schließt sich das Brauhaus an (früher 2-stöckig).
Rechtwinklig zum Brauhaus verläuft die Burgmauer (aus dem 14. Jh), die
früher an den
Turm in der linken hinteren Ecke des Burghofs anstieß. Der Turm war
dreigeschossig und wurde eine Zeit lang als Gefängnis genutzt, musste
aber abgetragen werden (ebenso wie der obere Stock des Brauhauses), da Senkungserscheinungen
aufgrund des nicht tragfähigen Bodens auftraten. Heute ist nur noch
das Fundament vorhanden, leider durch eine Absperrung nicht zu betreten.
Rechtwinklig dazu und in Richtung des Burgeingangs verlaufend befinden sich
heute schön hergerichtete Fachwerkhäuser, allerdings befanden sich
früher an dieser Stelle die Stallungen (Pferde, Kühe, Hühner).
Geht man rechts um die Anlage außen herum, entdeckt man im hinteren
Bereich (Brauhaus) die Schönheit der alten Anlage. Leider ist dieser
ganze hintere Bereich (Brauhaus und Stadtmauer) mit Bauzäunen abgesperrt,
so dass es momentan nicht möglich ist, dort ein bisschen herumzustöbern.
Privates:
Vor allem der hintere Bereich hatte es mir angetan, dieser Anblick entschädigte
mich auch für das viele Fehlende an der Burg. Wer sich aber auf diesen
Weg begibt, sollte bei feuchtem Wetter oder vorangegangenen Regentagen festes
Schuhwerk tragen, denn der Boden ist dort sehr feucht und nachgiebig. Dummerweise
hatte ich nicht die Courage, mich an den Bauzäunen vorbeizudrücken
- auch die Fotos wurden hindurch gemacht. Im Haupthaus befindet sich noch
ein Kellergang, der durch den Eingang des Haupthauses sichtbar ist, aber
auch hier ist alles abgesperrt.